Allgemein:

Startseite

Aktuell

Rezensionen

Kontakt

Photos

Links

Impressum

Irmtraud Tarr bringt sogar Orgelpfeifen zum Tanzen

Foto: Johannes Wasmer (Südkurier)

Badische Zeitung Bad Säckingen, 30.10.2012:

Barocke Raritäten und lateinamerikanische Tänze auf Trompete, Schlagwerk und Orgel bei hochkarätigem Konzert in Wehr.

Ein besonderer musikalischer Leckerbissen war das Konzert am Samstag in der Kirche St. Martin in Wehr. Zum wiederholten Mal erfreuten die Konzertorganistin Irmtraud Tarr und der Trompetenvirtuose Edward H. Tarr das Wehrer Publikum. Gemeinsam mit dem Barocktrompetenspezialisten Marc Ullrich vom Sinfonieorchester Basel sowie Alexander Schröder (klassisches Schlagwerk) bot das international renommierte Musikerpaar einen Konzertabend, der das Attribut „originell“ wahrlich verdient hat.

Es sollte ein nicht nur virtuoser, sondern auch sehr unterhaltsamer Griff in die musikalische Schatzkiste ehrwürdiger Raritäten vom Barock bis zur modernen, konzertant arrangierten Tanzmusik werden. Zur Eröffnung stimmte das Ensemble die „Sonata per organo“ (a guisa di banda militare) von Giuseppe Gherardeschi (1759-1815) an.

Dann zeigte Irmtraud Tarr die Vereinbarkeit von Humor und der vermeintlich ernsten klassischen Musik: Vincenzo Antonio Petrali (1832-89) gehörte wohl zu jenen italienischen Komponisten, die ein Herz für ihre mittellosen Zeitgenossen hatten, die sich teure Eintrittskarten für Opern nicht leisten konnten. So kamen denn die ärmeren Schichten wenigstens in den Kirchen durch die Orgel in den Genuss der italienischen Oper des 19. Jahrhunderts. …

Sichtlich Eindruck beim Publikum hinterließen der „Sonnentanz“ von Nils Rohwer (Alexander Schröder auf der Marimba) sowie die Gigue von Pierre Cochereau für Orgel und Schlagwerk. Der verdiente, tosende Applaus durfte getrost als Aufforderung zum baldigen Wiedersehen gewertet werden.

- Hrvoje Miloslavic


Organistin zieht alle Register

Südkurier Bad Säckingen, 30.10.2012

Irmtraud Tarr entlockt Instrument bei Konzert in der Martinskirche neue Töne. Viel Applaus auch für Trompeter.

… Mexikanische Orgelmusik, Werke des Minimalisten Philip Glass, Barock und Tango – Irmtraud Tarr lässt sich ihr Repertoire nicht durch historische Altlasten ihres Instruments vorgeben. ...

… Die Orgel und die Solo-Trompete von Tarrs Ehemann Edward verschmolzen im Hall des Kirchenschiffs zu einem Bild der Sehnsucht. … Besonders viel Raumtiefe verlieh der Kirchenhall den als Auflockerungen eingestreuten Schlagwerk-Soli von Alexander Schröder. Den Marsch für Barockpauken gestaltete er mit einem Inventar aus zwei Tönen ebenso spannend wie das moderne Vibraphon-Stück „Sonnentanz“.

Die Gigue aus „Suite de danses“ (1974) von Pierre Cochereau begleitete er mit der Marschtrommel. Währenddessen schöpfte Irmtraud Tarr aus dem romantischen Dispositiv der Metzler-Orgel einen Orchester-Aufbau, welcher eine ähnlich bombastische Wirkung entfaltete wie Ravels Boléro.

Die beiden Blechbläser veredelten den verbleibenden Blumenstrauß an Barock-Perlen. Edward Tarr, Marc Ullrich, Solo-Trompeter des Sinfonieorchesters Basel, und Irmtraud Tarr brachten wundersame Unissoni zustande, etwa im Stück aus den „Trumpet Voluntaries“ von John Stanley.

- Johannes Wasmer

zurück